Im Hubschrauber über Mühlheim

Dennis Boslaks großer Traum war es schon lange, einmal in einem Hubschrauber mitzufliegen. Seit der 43-jährige Patient im Malteser Hospizzentrum St. Raphael weiß, dass er an Krebs erkrankt ist und wahrscheinlich nur noch wenige Monate zu leben hat, ist dieser Wunsch immer stärker in ihm gewachsen. Am Dienstag, den 27. Februar, war es endlich so weit: Begleitet von seinem Bruder konnte Dennis Boslak am Flughafen Mülheim in die schwarze Maschine steigen und für 20 Minuten den atemberaubenden Blick aus rund 1.000 Metern Höhe genießen. 

Dafür haben sich viele Menschen stark gemacht, denen Dennis Boslak sehr am Herzen liegt: Familie und Freunde haben untereinander Geld gesammelt. Bettina Lenzen, Sozialarbeiterin im Malteser Hospizzentrum St. Raphael, hat einen kurzfristigen Termin mit dem Flughafen und den Transport über den Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen organisiert. Als die Flughafenmitarbeitenden den Hintergrund der Geschichte hörten, gaben sie sogar bereitwillig Rabatt auf den Flugpreis. Selbst, als der ursprüngliche Termin, der 22. Februar, wegen Sturmwarnung abgesagt wurde, haben alle an einem Strang gezogen und gemeinsam den zeitnahen Ausweichtermin gefunden.     

So konnte es am 27. Februar losgehen. Notfallsanitäter Jonas Gröger und Rettungssanitäter Maximilian Herzig bildeten das ehrenamtliche Team des Malteser Herzenswunsch-Krankenwagens. Sie standen pünktlich bereit und haben Dennis Boslak mit viel Empathie, Fachwissen und guter Laune vom Hospiz zum Flughafen transportiert und das Abenteuer vom Boden aus beobachtet. Und das gesamte Team des Malteser Hospizzentrums St. Raphael hat aus Duisburg mitgefiebert.  

Am Ende war Dennis Boslaks Begeisterung größer als er sich hätte vorstellen können: Es war schon immer ein Herzenswunsch gewesen, mit einem Hubschrauber zu fliegen. Ich bin noch nie geflogen, nur im Simulator. Somit war es ein großer Wunsch, noch einmal in einem echten Hubschrauber zu fliegen. Dieser Rundflug hat mir sehr viel bedeutet.” 

Auch Mechthild Schulten hat eine solche Aktion in ihren 32 Jahren als Leitung des Malteser Hospizzentrum St. Raphael noch nicht erlebt: Es berührt uns als Team immer sehr, wenn wir unseren Patienten, zu denen wir in ihrer Zeit bei uns eine äußerst enge Bindung aufbauen, einen letzten besonderen Wunsch erfüllen können”, sagt sie. Dass Jonas Gröger und Maximilian Herzig vom Malteser Hilfsdienst sehr kurzfristig verfügbar waren und ihren ehrenamtlichen Job hochprofessionell und gleichzeitig mit so viel Herz gemacht haben, war einfach herausragend”, betont Schulten. Damit große Wünsche wie der von Dennis Boslak wahr werden können, brauche es genau solche Menschen, mit einem besonderen Bewusstsein für Nächstenliebe und einem starken Drang, zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird.